Waarom air-assist cruciaal is voor schone snijranden - Laser Cut Supply

Warum ist Air-Assist entscheidend für saubere Schnittkanten?

Wenn du mit dem Laser schneidest, denkst du schnell an drei Knöpfe:  Leistung, Geschwindigkeit und Fokus. In der Praxis bestimmt jedoch noch etwas anderes, ob dein Rand scharf, klar und reproduzierbar ist: Air-Assist. Der kontinuierliche Luftstrom durch die Düse entlang des Laserstrahls tut mehr als nur „ein bisschen pusten“. Er beeinflusst das thermische Gleichgewicht in der Kerbe, führt Rauch ab, unterdrückt die Flammenbildung und schützt deine Optik.

Was Air-Assist in der Schneidzone bewirkt

Beim Schneiden entsteht eine schmale Nut (die Kerbe), die mit heißen Gasen und Partikeln gefüllt ist. Ohne Luftstrom bleiben diese Produkte im Laserstrahl hängen, wodurch der Strahl weniger tief in das Material eindringt und schneller Verfärbungen/Ruß auftritt und das Material sogar lokal entzündet werden kann. Ein gut ausgerichteter Luftstrom hält den Strahl aufrecht und behebt dies. 

Wichtig zu verstehen: Air-Assist muss eingestellt werden, manchmal je nach Material. Die optimale Luftrichtung und Druck/Flow unterscheiden sich je nach Material und Ziel (Schneiden vs. Gravieren). Ein zu harter Strahl kann beispielsweise Rauch ins Material drücken und matte Kanten erzeugen; zu wenig Luft lässt Flammenbildung zu. Die Finesse liegt im Abstimmen.

Materialverhalten: Holz/MDF ist „verbrennen“, Acrylat ist „schmelzen“

Nicht-metallische Materialien lassen sich grob in zwei Regime unterteilen:

Holz/MDF/Karton: du schneidest durch Pyrolyse/Oxidation. Extra Sauerstoff aus der Umgebungsluft beschleunigt die Verbrennung; ein kräftiger Luftstrahl vertreibt Rauch, kühlt und bläst Brandherde aus. Höherer Druck ist hier vorteilhaft; der Rand bleibt heller und es tritt weniger Verbrennung auf. Außerdem kannst du dickere Materialien schneiden, indem du einen höheren Luftdruck verwendest. 

Acrylat (PMMA/Plexiglas): du schneidest durch Schmelzen und Vergasen, nicht durch Verbrennen. Du möchtest das Schmelzmittel kurz flüssig halten, damit die Oberflächenspannung die Kante gewissermaßen „poliert“ (flame-polished effect). Zu viel Luft kühlt zu stark: die Kante wird matt/trüb. Daher wird ein sehr niedriger Druck bei Acrylat empfohlen, manchmal sogar ganz bei spezifischen Setups (achte darauf, dass du optisch sauber bleibst!) oder maximal ~0,2 bar mit einer größeren Düse. 

Dieser Gegensatz erklärt, warum echte „one size fits all“-Einstellungen nicht existieren. Wer pro Material denkt (brennen vs. schmelzen), schneidet konsistenter und sauberer.

Düse und Ausrichtung: Die Luft muss durch die Kerbe

Air-assist funktioniert nur, wenn die Luft direkt mit dem Laserstrahl nahe der Oberfläche in die Kerbe strömt. Bläst du von der Seite, hilfst du höchstens in eine Schneidrichtung und störst andernorts den Strahl. Ein Düsenabstand von grob 5–8 mm zur Oberfläche ist in der Praxis oft ausreichend, hängt aber auch von deinem Fokussierungsabstand ab.Bei Acryl lohnt es sich, einen größeren Düsendurchmesser zu wählen, damit du bei niedrigerem Druck trotzdem ausreichend Abfluss erhältst.

Kompressor, Luftqualität und Regelbarkeit

Eine Membranpumpe liefert oft genug für Gravuren und leichte Schneidarbeiten, aber wer dickere Materialien oder größere Serien schneidet, merkt den Unterschied zu einem Kompressor: konstanterer Durchfluss, höhere Spitzen drücke und Schnitte, die weniger empfindlich auf Variationen in der Kerbverschmutzung reagieren. Achte jedoch auf die Luftqualität: Öl und Wasser sind Feinde von Linsen und Kanten. Verwende einen Wasserabscheider/Filter und Regler und dimensioniere Schläuche/Kupplungen so, dass du den tatsächlichen Druck an der Düse erreichst.

Gravieren: weniger ist mehr

Beim Gravieren möchtest du Rauch von der Linse fernhalten, aber du willst keinen turbulenten Strahl, der Rückstände in die Oberfläche drückt oder die Beleuchtung streut. Daher ist niedriger Druck beim Gravieren für alle Materialien üblich.

Einstellen und Feinabstimmung in der Praxis

Beginnen Sie mit dem Materialregime:

-Acryl (klar/Farben, GS/XT): Beginnen Sie mit sehr niedrigem Druck und erhöhen Sie ihn nur, wenn Sie Flämmchen sehen oder Rauch in der Kerbe bleibt. Für glatte, glänzende Kanten empfehlen wir ≤ 0,2 bar (~3 psi), vorzugsweise mit einer größeren Düse. Wenn die Kante milchig wird, senken Sie den Druck oder verwenden Sie eine größere Düse/niedrigere Geschwindigkeit, damit genügend Wärme im Schnitt bleibt für „Flame-Polish“. Schneiden Sie, wo möglich, in einem Durchgang; Mehrfachdurchgänge betonen die Schmelzschichten.

-Holz/MDF/Birkenmultiplex: Beginnen Sie höher und achten Sie auf Flämmchen und Randfarbe. Die meisten praktischen Erfahrungen zeigen, dass MDF deutlich höher als Acryl liegt; denken Sie an einen Größenunterschied. Erhöhen Sie den Druck, bis die Flämmchen verschwinden und der Rand heller wird.

Häufige Fehler (und wie man sie erkennt)

-Zu viel Luft bei Acryl: der Rand ist matt/trüb statt glasklar → Druck verringern oder eine größere Düse wählen.

-Zu hoher Druck beim Gravieren: Wischspuren um die Gravur → Druck reduzieren oder Air-Assist während des Gravierens ausschalten. Achten Sie immer darauf, dass Ihre Optik sauber bleibt. 

Wann ist Air-Assist unverzichtbar?

Immer beim Vektorschneiden von organischen Materialien (Holz, Karton, Gummi) i.v.m. Brandschutz, Randqualität und Optikschutz.

Meist beim Acrylschneiden, aber dann sehr niedrig, um den „Flame-Polish“-Effekt zu erhalten. Bei einigen Setups und Dicken liefert „Air-Assist minimal oder aus“ den klarsten Rand; testen Sie dies gezielt.

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